TSV 1859 Wehrsdorf e.V.

„Das ist wie 10.000 Meter laufen und dabei Schach spielen.“
(Karin Schmalfeld, Silbermedaille World Games 2005)

Eine Woche nach der Fuß-OL-Mannschaft begab sich am ersten Oktoberwochenende auch das MTBO-Team auf Reisen zur deutschen Meisterschaft! 

Eingeladen hatte der TSV Karlshorst nach Waldsieversdorf nordöstlich von Berlin in die idyllische „Märkische Schweiz“. Aufgrund der Mitführung der benötigten fahrbaren Untersätze fiel die Anreise etwas individueller aus, d.h. die Fahrgemeinschaften waren eher familiär und so kamen wir auch grüppchenweise im WKZ an und waren dadurch etwas verstreut im Fahrerlager. Dann begann das große Schrauben. Old-Harry, der noch ein Attest hatte und nicht starten durfte, betreute seine Familie und spendierte eine Runde Kartenhalter und weltmeisterliche Ratschläge!

Leider musste Dietmar schon bei der Wettkampfvorbereitung einen Rückschlag hinnehmen, als er feststellte, dass sein Bike nicht komplett und damit auch nicht fahrbar war! Dank Karsten, der sein Rad bereitwillig zur Verfügung und damit seine eigenen Ambitionen (?) auf sportliche Erfolge zurückstellte, konnte er aber dann doch starten.

Karsten hingegen konnte sich komplett auf Sylvias Betreuung konzentrieren und ein wenig auch das Wetter genießen, denn das war genial, spätsommerlich, sonnig und wirklich angenehm warm.

Gut gerüstet machten wir uns auf zum Start, gelegen an einer alten Bahnstrecke, auf der entgegen der Ankündigung hin und wieder mit lautem Signal ein DDR-Schienenbus angerattert kam, der vom nahegelegenen Bahnhof Buckow im Norden nach Müncheberg im Süden und zurück verkehrt.

Unser Teamjüngster Ron wurde auf seiner D/H11-Runde von mir als Schatten begleitet und da wir uns im Vorfeld die Möglichkeit einer Zweitkarte organisiert hatten, kam er auch bis auf minimale Hilfestellungen richtig gut zurecht und belegte Platz 3. Zeitlich dicht auf folgte in dieser Klasse Lotti auf Rang 6.

In Klasse D/H14 ging es wirklich sehr knapp zu, so dasPer mit nur 12 Sekunden am Treppchen vorbei schrammte und Vierter wurde. Da indem Feld einer junger Däne auf Platz 2 fuhr, ging Per als Dritter in die Deutschlandcupwertung ein. Respektabel war es allemal, geärgert hat es ihn trotzdem. Genauso wie Josef, der mit fehlender Orientierung und großemZeitverlust am Anfang, nur noch hinterher fahren konnte. Dass er das Rennen zuEnde gebracht und dadurch noch auf Rang 7 (DC 6.) in die Wertung fuhr, dafürRespekt!
Die zwei Damen in der D40 mussten sich zwar in dem Rennen einer dänischen Sportfreundin geschlagen geben, aber in der Tageswertung für den Deutschlandcup belegte Sylvia effektiv Platz 1 und Diana den zweiten! AuchBerits 7. Platz im dicht gedrängten D50-Feld konnte sich durchaus sehen lassen!
Dietmar fuhr überragend auf eins in der H60 und Jungi auf den 2.Platz in dem 22er Feld der H50!
Genauso souverän bestritten Cathleen und Sebastian ihreWettbewerbe und siegten in den Klassen Offen- und D/H21 kurz!
Glückwunsch an alle Beteiligten, Tag 1 war doch schonziemlich erfolgreich!
Einige rundeten den sommerlichen Nachmittag mit einemSprung ins kühle Nass ab, andere wiederum schraubten und flickten an denSportgeräten, um für die nächste Etappe der MTBO-Materialschlacht gerüstet zusein.
Nach dem beziehen unserer gebuchten Nachtquartiere und einem leckeren Abendessen im Kreise der MTBO-Familie nahmen wir dann noch nahezu geschlossen an der Abendveranstaltung mit der ausstehenden Siegerehrung teil, tranken das ein oder andere isotonische Getränk und werteten natürlich die zahlreichen persönlichen Fehler und wenn es an denen oder an der Einsicht derer mangelte die der Bahnleger aus.

Für den späten Abend hatten die Veranstalter den Auftritt einer Ska-Band organisiert und persönliche Geschmäcker hin oder her, die verstanden ihr Handwerk und begeisterten die verbliebenen Biker durchaus. Da ja aber die deutsche Meisterschaft noch ausstand, lichtete sich der Tanzboden leider im Verlauf des Konzertes schon nach und nach.
Der folgende Tag zeigte sich der Jahreszeit entsprechend herbstlich, aber glücklicherweise nur kühl und nicht etwa regnerisch, so dass ein Upgrade auf lange Ärmel zum Wohlfühlen ausreichte.
Start war diesmal etwas weiter nördlich, am Endpunkt derKleinbahnstrecke in Buckow, dem dortigen Bahnhof, in dem sich ein kleines feines Eisenbahnmuseum befindet.
Der 9. abschließende Lauf des Deutschlandcups war gleichzeitig als deutsche Meisterschaft ausgeschrieben. Entsprechend waren dieErwartungen der meisten Starter. Ich durfte diesmal auch ins Renngeschehen eingreifen, da Ron von der Mama begleitet wurde.
Er schaffte in der D/H11 wieder knapp den Sprung aufsTreppchen und Vereinskameradin Charlotte musste sich abermals mit Platz 4 begnügen, ließ aber ihrerseits u.a. auch noch ältere Jungs hinter sich!
Josef war nicht trotz, sondern vielleicht gerade wegen seines Abschneidens am Vortag und den hundert guten Ratschlägen seinesTrainerstabs, hochmotiviert und ging konzentriert und diesmal mit Kompass anden Start. Und es hat sich ausgezahlt, er ist deutscher Vizemeister in der H14.Glückwunsch!
Per hingegen wurde leider wieder nur Vierter, was ihn beider Wertigkeit des Wettkampfes besonders wurmte. Aber vielleicht zieht er ja daraus Motivation im letzten Rennen des Sachsen-Nachwuchscups im November den Führenden nochmal zu attackieren?!
Sylvia war wieder voll fokussiert am Start und schnappte sich souverän den deutschen Meistertitel, mit Vorsprung vor einer Berliner Sportfreundin und unserer Diana, Jungis Göttergattin.
Der GG Jungi himself wurde in einem wieder sehr starken und hartumkämpften H-50er Feld Fünfter!
Bei den älteren Herren kam Dietmar auf Platz 3 ins Ziel, deutscher Meister wurde …, nee doch nicht Harry, sondern sein ewiger KonkurrentSergej, der nachdem er am Vortag sein Rad mit plattem Reifen angeblich 8Kilometer geschleppt hatte, diesmal eben ohne Panne! Vielleicht hat er auch nur den passenden Bus erwischt?
Auf der offenen kurzen Bahn ließ sich Cathleen den Sieg natürlich wieder nicht streitig machen, sie hatte ja schon am Vorabend ihre stetig wachsende Begeisterung für den MTBO kundgetan!
Basti fuhr in der DH21kurz ungefährdet zum Sieg, nachdem er mich, 4 Minuten vor ihm gestartet, am vierten Posten hatte und wie von derTarantel gestochen mit den Worten „Mist, ich hab am Anfang schon 4 Minutenverloren, der nächste kommt schon, ich hab ihn schon gesehen!“ an mir vorbei rauschte und mich in seinem Sog 2 Kilometer mitriss! Als ich nach dieserErscheinung noch Probleme mit der Schaltung bekam und noch 2mal die übersprungene und dabei verklemmte Kette wieder richten musste, während dessen Basti nochmals diesmal bergab an mir vorbeiflog, war ich mir sicher bloß noch hinterher zu rollen. Umso überaschender war es, als ich irgendwann im Ziel feststellte, dass meine Fahrt uns am Ende, zwar mit beträchtlichem Rückstand, aber immerhin einen Doppelsieg  in der Klasse einbrachte!
So konnten zum Abschluss dieses Wettkampftages wiedereinige Wehrsdorfer aufs nicht vorhandene Treppchen klettern, wobei zusätzlich auch noch Sylvia und der HHH(*) für ihre vorderen Platzierungen im internationalen Maßstab der abgelaufenen Saison geehrt wurden!

GLÜCKWUNSCH nochmal AN ALLE!! 

Vielen Dank auch noch an die Organisatoren und Helfer vom TSV Karlshorst für die rundum gelungene Veranstaltung!

(*) HumpelHüftenHarry auf dem Weg der Besserung