TSV 1859 Wehrsdorf e.V.

„Das ist wie 10.000 Meter laufen und dabei Schach spielen.“
(Karin Schmalfeld, Silbermedaille World Games 2005)

Die Weltmeisterschaft ab AK 35 aufwärts fand dieses Jahr im Rahmen der „World Master Games“ der Wintersportarten statt, welche alle 5 Jahre ausgetragen werden. Es fanden Wettkämpfe in 12 Wintersportarten statt, ca. 3500 Sportler aus 72 Ländern strampelten sich eine Woche ab. Beim Ski-OL starteten ca. 250 Teilnehmer aus immerhin 28 Ländern (viel mehr als beim Biathlon, Skispringen oder Bobfahren üblich sind). Erstmals in der Geschichte des Ski-OL war ein afrikanischer Sportler (aus Ägypten, siehe Foto) am Start.

Erstmals wurde neben der Mittel-und Langstrecke auch der Sprint ausgetragen. Zentralort der Spiele war die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck, mit 2x Olympischer Spiele und Nordischer Ski-WM ein Mekka des Skisports. Die nordischen Disziplinen samt Ski-OL fanden in Seefeld statt. Nach dem Modelevent am Mittwoch der Sprint auf den neuen Loipen der Ski-WM von 2019, die Veranstalter wählten aber einen 60 Hm überhöhten Start, wobei es dann erstmal drei Posten auf schmalen steinigen Spuren runter ging, wobei das größte Problem für mich war, den herumliegenden oder quer zur Spur ab- oder anschnallenden anderen Läufern auszuweichen ohne auch den Abflug zu machen.

Aber es ging auch wieder viel hoch und ich hatte Mühe, meinen Vorsprung aus den Abfahrten zu halten, zwei Fehler a` 20 Sekunden kamen dazu, aber zum Glück waren im Ziel noch 20 Sekunden vor meinen tschechischen Konkurrenten Radek Kunc aus Jablonec übrig, welcher mich schon seit 1970 zu ärgern versucht.

Am Freitag lief die Langstrecke auf der wunderschönen Wildmoosalm über Seefeld ab, wobei der Bahnleger wieder viele steile Wege, Hohlwege und Abgründe an den Hängen der Alm wählte. Aber auch diese skitechnisch schwierigen Abschnitte kamen mir sehr entgegen und trotz eines nervösen Startfehlers von 1,5 Minuten hatte ich im Ziel dann etwas Vorsprung, vor den immer stärker werdenden Finnen.

Zum Abschluss am Sonntag gab es die Mittelstrecke mit 20 cm Neuschnee im etwas erweiterten Gelände des Sprints. Endlich orientierte ich mal nicht hektisch und kam  fehlerlos durch, aber es gab zu viele breite schnelle Loipen, nur eine halsbrecherische Abfahrt und so langte es nach dem finnischen Seppo, der schneller bergaufskaten kann, nur zu Silber, aber wieder nur glückliche 8 Sekunden vor Radek.

Alles in allem eine wunderschöne sonnige Woche, man hätte zwischendurch sogar noch beim Langlauf, Biathlon oder Alpin starten können, aber im Alter soll man sich ja nicht übernehmen. Schade, dass die Jüngeren Masters jetzt eine ganze Woche Urlaub für so eine WM brauchen (ist im Sommer ja auch so), sonst hätten unsere anderen guten Skiläufer im Verein auch gute Chancen…

Fotos: Marcus Bianchi