TSV 1859 Wehrsdorf e.V.

„Das ist wie 10.000 Meter laufen und dabei Schach spielen.“
(Karin Schmalfeld, Silbermedaille World Games 2005)

OL im Elbsandsteingebirge ruft wohl bei allen genau drei Assoziationen hervor: Felsen, steile Hänge und extrasteile Hänge. Um es kurz zusammenzufassen, diesem Ruf wurden beide Läufe vollauf gerecht. Samstag stand für einige Unerschrockene die ultralange Variante auf dem Plan. Wer danach noch in der Lage war, sich koordiniert zu bewegen, konnte am Sonntag noch einmal auf der mittellangen Strecke angreifen. Das Gelände rund um Gohrisch dürfte den meisten von uns schon bekannt gewesen sein.
Auch wenn ein typischer April-Himmel am Samstag wettertechnisch nichts Gutes verhieß, war vom Wehrsdorfer Team eine kleine Abordnung am Start. Pünktlich zum Massenstart um 12.00 Uhr mittags rieselte dann auch der erste Graupel-Schauer vom schmutzig-grauen Himmel. Zum Glück wehte der kalte Wind die Wolken immer wieder schnell fort. Das Gelände machte dann seinem Ruf auch wieder alle Ehre. Felsen wechselten sich mit steilen Hängen ab, die unterbrochen wurden durch noch steilere Hänge. Diana, Sylvia, Andrea, Bettina, André, Henning und Gerd ließen sich weder von apriligen (oder heißt das aprilligen) Graupelschauern noch von astronomischen HM-Angaben oder riesigen Karten beeindrucken. Zum Glück hatten die Bahnleger zumindest auf den ganz langen Strecken eine durchaus faire Mischung aus Felsposten und Gruben, Bäumen und dergleichen gefunden. Reichten doch die bloßen km-Angaben, um den Ruhepuls in ungeahnte Höhen schießen zu lassen – ultralang eben. Letztlich kamen (fast) alle mit den Routen und vor allem den Getränkeposten gut zurecht und erreichten durchweg ansehnliche Ergebnisse (http://www.schrammstein-ol.de/…). Im Übrigen nehme ich Frotzeleien nicht übel, zumal ich meine orientierungstechnischen und läuferischen Fähigkeiten durchaus realistisch einzuschätzen weiß.
Am Sonntag zeigte sich der April von seiner sonnigen Seite. So konnten die Kämpferinnen und Kämpfer vom Vortag noch einmal die letzten Reserven mobilisieren und auf den Superkompensationseffekt hoffen. Unsere Gruppe hatte sich auch erheblich vergrößert. Da auch der Fernsehfunk anwesend war, hoffte der eine oder andere vielleicht auch auf einen spektakulären Auftritt bei „Sport im Osten“ am Sonntagnachmittag. Laut Moderatorin handelte es sich ja schließlich um so etwas wie die Bundesliga (http://www.mdr.de/mediathek/...). Die Strecken waren zwar um einiges kürzer als am Vortag, die Hänge hatte allerdings nichts von ihrer Steilheit eingebüßt im Gegenteil. An einigen Stellen waren sie nur auf allen Vieren zu bezwingen. Auch am Sonntag waren die Wehrsdorfer Ergebnisse wirklich ansehnlich, wobei Andrés Sieg in der H35 natürlich alles andere überstrahlt.
Insgesamt ein durchaus gelungener Auftritt unseres Vereins an beiden Tagen. Eine durch und durch gut organisierte Veranstaltung in einem wirklich schönen Gelände. Wem die Tränen nicht gar zu sehr in den Augen standen konnte sogar schöne Blicke auf den Lilienstein und die Festung Königstein erhaschen. Gekrönt wurde das Wochenende von den guten Ergebnissen unserer Läuferinnen und Läufer.