TSV 1859 Wehrsdorf e.V.

„Das ist wie 10.000 Meter laufen und dabei Schach spielen.“
(Karin Schmalfeld, Silbermedaille World Games 2005)

Zwei wunderschöne Sprints liegen hinter den Teilnehmern bei der Senioren WM. Die Qualifikation am Sonntag in Bad Harzburg und das Finale gestern in Goslar boten zwei Stadt-Sprints der Extraklasse. Man musste sich vom erste bis zum letzten Posten voll konzentrieren, um die Karte genau zu lesen, Fehler zu vermeiden und die richtige Route zu wählen.

Routenwahl war wirklich gefragt und die Bahn war wirklich sehr gut gelegt. Bei mancher schnellen Route sah man auf dem zweiten Blick, dass sie an einer Stelle ja gar nicht passierbar ist oder die Postenbeschreibung verriet: „Nein, von der Seite kann der Posten nicht angelaufen werden“.

Es ist sehr lange her, dass mir ein OL so viel Freude gemacht hat. Anspruchsvoll, schön und schnell. Freude hat er mir auch gemacht, weil es bei mir gut lief. Nur schade, dass ich aufgrund eines Sturzes zur Hälfte der Strecke und eines Routenwahlfehlers kurz vor Schluss das A-Finale verpasst habe. Wäre ich an dem Tschechen dran geblieben, den ich kurz vorm Sturz eingeholt hatte, hätte es gereicht … Hätte, Wenn und Aber und selbst das lädierte Knie konnten mir nicht die Freude am B-Finale nehmen.
Das Finale in Goslar war von der Art der Quali in Bad Harzburg sehr ähnlich. Hier kamen nur noch zwei zusätzlichen Herausforderungen dazu: aufgrund des Regens war das Kopfsteinpflaster rutschig und es galt viele Touristen und unverständige Einwohner zu umkurven.

Ich war noch einmal schneller als in der Quali aber auch andere waren superschnell. Ich glaube, der 13. Platz entspricht ganz gut meinen Möglichkeiten …
Ich kann wieder einmal allen nicht angereisten Wehrsdorfern sagen: Ihr habt zwei Supersprints – die schönsten Stadtsprints, die ich bisher erlebt habe – verpasst.

Ludwig Lehmann