TSV 1859 Wehrsdorf e.V.

„Das ist wie 10.000 Meter laufen und dabei Schach spielen.“
(Karin Schmalfeld, Silbermedaille World Games 2005)

Zur Sommerverlängerung begab Harry sich mit Teamchefin und Sponsor Roswitha Mitte Oktober nach Portugal zur alljährlichen MTBO-Master-WM. In der Nähe der Kleinstadt Grandola (120 km südlich von Lissabon) fanden sie einen traumhaft schönen ruhigen Ferienbungalow am Meer. Die Trainingsläufe und die drei WM-Rennen störten (zumindest für Harry) den Urlaub etwas.
Das Ziel war mal unter die ersten Sechs zu kommen, auch wenn die Konkurrenz schon teilweise acht Jahre fitter ist.
Beim 1. Rennen, der Mittelstrecke hatte ich die Bronzemedaille schon um den Hals hängen. Es war sehr schwierig und voller kleiner gemeiner Routenwahlen, so dass auch den Schnellsten Fehler unterliefen. Teilweise brauchte ich ganze Streckenabschnitte, um dahinterzukommen, wo es auf der Karte rauf oder runter geht. Die Karte war auch fragwürdig an manchen Stellen, Wege zugeackert, zugewachsen, Grün-, Weiß- und Gelbdarstellung sehr gewöhningsbedürftig und drei Minuten Zeit kostete mir ein 50m Stück weißer Wald, wo ich abkürzen wollte (war erlaubt!), welcher aber undurchdringlich war. Trotzdem lag ich kurz vor Ende noch auf dem 3. Platz, als ich einen (nur grau gedruckten) Zaun übersah. Rad drüber schmeißen, über Stacheldraht klettern (nicht erlaubt), den Marschall (Aufpass-Kampfrichter) sehen, zurückschleichen, wieder Rad schmeißen, wieder zurückklettern und auf Umwegroute, da war aus Platz 3 Platz 11 geworden. Aber ist ja alles bloß Spaß!
Auf der fast zwei Stunden langen Langstrecke hatte ich dann maximal 30 Sekunden Fehler, aber es war alles relativ einfach zu orientieren, die verschiedensten Routenwahlen waren ziemlich gleichschnell und so waren doch einige einfach schneller mit auf ihrem Bike (viell. doch E-Bikes dabei?) Es wurde der 7. Platz. Beim Sprint durch die steile Altstadt und die Burg von Santiago de Cocem holte ich die zwei Starter vor mir ein. Die klemmten sich natürlich dran, eine Sache, die mich immer furchtbar nervös macht statt beruhigt. Es kam wie befürchtet, dann zweimal auf der Karte schon einen Posten weiter orientiert, als ich war (irgendwie passen dann die Gassen immer nicht überein), es war wieder nur der 12. Platz. Aber von über 50 alten Säcken ist das noch akteptabel.
Die Reise war wirklich lohnenswert. Einige kleine alte Städtchen bewundert, super gut gegessen, jeden Tag gesonnt (mittags bis 30 Grad) und viel im Atlantik in schönen großen Wellen gebadet.
2016 soll wieder Portugal dran sein (dann bin ich mit Dietmar H 60, die Chancen steigen wieder!).