TSV 1859 Wehrsdorf e.V.

„Das ist wie 10.000 Meter laufen und dabei Schach spielen.“
(Karin Schmalfeld, Silbermedaille World Games 2005)

Nach der 11 Stunden dauernden Hinfahrt, die bis auf einmaliges verfahren gut ablief, kamen wir kurz nach 19:00 Uhr in einer Herberge nahe Wejherowo an. Nach dem Abendessen, zu dem es unter anderem Kartoffelbrei gab, an den wir uns noch gewöhnten, wurden wir auf die Zimmer verteilt und danach noch einmal zu einem viertelstündigem „Willkommenslauf“ angespornt.
Der nächste Tag verlief für mich leider eher schlecht als recht, da ich den Linien-OL wegen zweier großer Fehler abbrechen musste, um zur vorgegebenen Zeit im Ziel zu sein. Den Kompass- oder Fenster-OL am Nachmittag bewältigte ich besser, denn bis auf einmaliges „Einsüden“ blieb ich vor größeren Fehlern verschont.
Bei den „Staffelstartsimulationsrunden“ am nächsten Tag konnte ich richtig abräumen. Ich kam zwei Mal als Erster ins Ziel und in der dritten Etappe als Zweiter. Der Ampel-OL am Nachmittag (auch eine Art Linien-OL mit vorgegebenem Tempowechsel) war allerdings wieder sehr schwer für mich und so musste ich auch hier leider wegen völliger Desorientierung abbrechen.
Mit einigen Posten, die die Kleineren nicht holen mussten, ging es am folgenden Tag auf eine anspruchsvolle Elite-Bahn, die von allen (natürlich nicht in neuen Bestzeiten) absolviert wurde. An diesem Nachmittag dann erstmals „einheitenfrei“ → Tour nach Danzig.
Am nächsten Tag ging es wieder auf eine Elite-Bahn. Das gleiche Spiel, nur mit einer geringeren Distanz. Die nächste Einheit war verdammt schwer: ein „grüner OL“ der einzig und allein aus Dickichtposten bestand. Allein zum ersten Posten benötigte ich (mit allerdings sehr vielen kleinen Schusselfehlern die streckenunabhängig waren) 20 Minuten.

Am nächsten Morgen wieder 7:45 aufstehen und 8 Uhr frühstücken. Der Golf-OL war ebenfalls ziemlich anstrengend und ich musste mir von meinem „Schatten“ mehrmals die Karte reichen lassen, da ich viele kleine Schusselfehler einbaute (Posten stand auf der Höhe, nicht im Tal; einen Weg zu zeitig abgebogen etc.) In der Mittagspause kam ein Mann, der uns wegen Forstarbeiten leider aus dem Wald schickte und so wurde der freie Nachmittag des nächsten Tages auf diesen verlegt. Allerdings erstellten die Betreuer einen lustigen Parkour auf dem Gelände der Herberge, bei dem man aus dem Gedächtnis die Posten so schnell wie möglich in der richtigen Reinfolge anlaufen musste. Nach erbittertem Zweikampf mit Kilian konnte ich mir mit einer Sekunde Vorsprung als Sieger der H14 eine Packung Toffifee sichern.
Der Routenwahl-OL des nächsten Tages war interessant. Zwei Läufer wurden auf den Weg zum Posten geschickt, einer nahm die linke und einer die rechte Route. Die Schwierigkeit war, dass die beiden Läufer selbst die Route erkennen mussten. Nach dieser Einheit zeigten sich bereits erste Verschleißerscheinungen: Kratzer, leichte Zerrungen…
Nun folgte der „Bergsprint“ bei dem es (wie der Name schon verrät) darum geht, einen Berg so schnell wie möglich hoch zu sprinten. Auch hier war ich sehr zufrieden, da ich schneller als alle Betreuer war (teilweise allerdings nur eine Sekunde) und nur zwei Sekunden langsamer auf die Schnellsten: Roland, Ricki und Johann .Auf Kurt sogar nur eine Sekunde Rückstand. Am Nachmittag war ich folglich ziemlich erschöpft und so schlichen sich durch Konzentrationsprobleme leider einige Fehler beim Isohypsen-OL ein.

Der nächste Tag startete mit einem ViFaFePo-OL, den ich ja bereits aus dem Oster-TL kannte. Ich konnte mich verbessern und schloss die Einheit mir nur drei Fehlern ab. Der Korridor-OL des Nachmittags gefiel mir sehr gut, allerdings hatte ich bereits zum ersten Posten Schwierigkeiten mit dem Höhenbild und suchte mich im Postenraum fast zu Tode. Der Rest der Einheit verlief bis auf einen 45° Fehler, den ich schnell beheben konnte, sehr gut. Bei der Abschlussstaffel des nächsten Tages schlug ich mich vergleichsweise gut, bog zum letzten Posten aber zu früh ab und bemerkte dies erst, als da, wo ich den Posten vermutete, keiner stand.
Am ersten Wettkampftag klagten meine beiden Fußgelenke bereits um die Wette, aber ich biss die Zähne zusammen und konnte bis auf „übliche“ kleine Fehler ganz gut durchkommen. Nur die Geschwindigkeit ließ wegen meiner Füße zu wünschen übrig.
Am zweiten Wettkampftag das Gleiche, nur noch langsamer. Auf der Strecke rebellierte mein linkes Fußgelenk allerdings so stark, das ich meine Gelenkbandage vom rechten auf den linken Fuß wechseln musste.

Am dritten Wettkampftag, der durch Jagdstart erfolgte schleppte ich mich dann nur noch über die Bahn. Als mir allerdings nach dem 6. Posten eine Welle von mindestens acht Mann (alle H14) begegnete, packte mich jedoch der Ergeiz und ich humpelte so schnell ich konnte Richtung Ziel und sammelte die drei übrigen Posten, die zum Glück direkt an der Strecke lagen, ein. Im Ziel war ich dann so erschöpft, dass ich 5 Minuten lang nicht aufstehen konnte.
Andere Kadermitglieder waren zum Glück erfolgreicher als ich und so blieben wir zur Siegerehrung.
Die „nur“ 10 Stunden dauernde Rückfahrt von der Herberge verlief angenehm und wir kamen viertel nach eins in der Nacht in Dresden am Hauptbahnhof an und ich fiel nach der restlichen einstündigen Heimfahrt tot ins Bett. (Anmerkung von Jana: wir auch – und Torsten hatte danach Tagschicht- gähhhhn)

Auch wenn Achim leider nicht dabei sein konnte, war das TL sehr, sehr cool.
An alle Betreuer ein fettes DANKESCHÖN.

Tobias