TSV 1859 Wehrsdorf e.V.

„Das ist wie 10.000 Meter laufen und dabei Schach spielen.“
(Karin Schmalfeld, Silbermedaille World Games 2005)

Nach drei Tagen Training in der prallen Sonne und einer inoffiziellen Mix-Sprint-Staffel ging es am Dienstag endlich mit den Einzelrennen bei der Elite- und Junioren/Jugend-EM und der Master-WM los. Auf meine Bestellung hin schien es früh etwas kühler zu sein, es tröpfelte sogar um die 100 Tropfen. Zum Start kurz vor Mittag war es aber heiß wie immer.
Heiße Straßen und die an sich trockene Luft verhinderten, dass der zarte Regen des Morgens sich sichtbar auf den Boden niederlegte. Die Bedingungen waren also ideal, wenn auch etwas zu heiß für mich und für den ein oder anderen, für einen Stadtsprint durch die engen und steilen Gassen von Penha Garcia. Ca. 6 km und 25-30 Posten warteten auf die Starter. Auch die Stadtbewohner schienen von dem sportlichen Treiben vor ihren Türen angetan. So gab es kaum Behinderungen und eher nochmal ein Hinweis in welcher Richtung sich wohl ein Posten befinden mag. In den z.T. nur 1m breiten Gassen gab es keine Behinderungen durch Autos oder Zuschauer, sondern durch die Unmenge Fahrer, da die Jugend, die Junioren und die Elite ihre Europameister (auch Weltcup) ermittelten und dann auch noch 170 Oldies sich um die vielen Posten drängelten.
Nachdem ich schon in diesem Jahr gerade beim Sprint „erfolgreich“ Posten verwechselt, Schmetterlinge verkehrt rum oder auf der Karte schon weiter war als im Wald, galt es vor allem: Kühlen Kopf bewahren und ständig Postenzahl und Code sowie Verbindungslinie zu beachten. Und lieber etwas Tempo rausnehmen, dafür ganz sicher fahren. Alles klappte, der letzte Startplatz in M60 war auch extra ausgelost worden, so dass die Angst vor dem Hintermann wegfiel und so konnte ich vollkommen fehlerfrei den Sprint mit 50 s Vorsprung gewinnen. Auch Olaf Kaden in der M 45 bewahrte zu seinen guten Beinen meist hohe Konzentration und fuhr auf einen starken 5. Platz. Frank Steiner (M50) blickte auf ein nicht ganz fehlerfreies Rennen zurück, konnte gegenüber seinen Kontrahenten dennoch punkten und reihte sich auf Platz 6 ein. Damit rundete er das super Ergebnis in der Masters-WM am ersten Tag ab.
Unsere Elitefahrerin Anke Dannowski erwischte leider bei den vielen Posten an fast jeder Gassenecke eine Falschen.
Am Mittwoch geht es dann in den „Wald“, d.h. in ruppiges, steiles, nur mit wenigen niedrigen Kork- und Olivenbäumen bewachsenes Gelände. bei den dornigen, stachligen Gewächsen und den millionenvielen scharfen Steinen braucht man dann auch etwas Glück, um ohne geschlitzte Reifen über die Strecke zu kommen.

sprint_harry