TSV 1859 Wehrsdorf e.V.

„Das ist wie 10.000 Meter laufen und dabei Schach spielen.“
(Karin Schmalfeld, Silbermedaille World Games 2005)

Im deutschen OL-Sommerloch ein paar Eindrücke von der seit Jahrzehnten weltgrößten OL-Veranstaltung, dem schwedischen O-Ringen.
Was ca. 18.000 OLer aus 42 Ländern bewegt, mitten im Sommer für eine Unmenge Startgeld sich täglich zwischen Steinen, Sümpfen, Felswänden und Heidelbeerkraut abzuschinden, bleibt dem Normalbürger ein großes Rätsel. Wenn man der Antwort auf die Schliche kommen will, muss man OLer sein und einfach mal mitmachen. Täglich gibt es acht verschiedene Starts und auch acht parallele Zieleinläufe, um die Massen zu beherrschen. Alle Starts laufen von 8.30 bis 13.30 Uhr. Wer gern einsam durch die Wälder rennt (oder gucken geht…), ist hier vollkommen deplatziert. Trotzdem muss man sich bei der Menge der Posten und da jeder scheinbar woanders hinrennt, voll auf seine Karte und das Gelände konzentrieren. Die Anzahl der Wettbewerbe neben dem normalen 5-Tage-OL steigt ständig, Jugendstaffel, City-Sprint, 3-Tage-Wertung, 2-Tage-Wertung, Trail (Behinderten) OL, auch seit mehreren Jahren 3-Tage-MTBO mit jetzt schon 700 Startern. Dazu täglich 11 verschiedene Direktbahnen. Auf meiner Direktbahn Nr.8 (4,5 km-schwer) starteten z.B. 320 Läufer/innen.
Es ist alles bis ins kleinste Detail organisiert. Ein zeitweiliger Campingplatz für 5000 Leute, Einkaufsmeile, Kinder-OLs, ein Bustransport mit ca. 50 Bussen, sogar eine kleine Kirche auf dem Camping, zig Dixieklos an jedem Start, am Ziel je 50x50m Duschen mit warmen Wasser (sogar das Bio-Shampoo wird gestellt), abends die Siegerehrung als Highlight mit Konzerten, Filmen und Action.
Für die Siegerehrung (nur die jeweils 1. der über hundert verschiedenen Klassen) muss man 20 Minuten vorher in einem extra Zelt hinter der Bühne bereit stehen, man wird in Zehnergruppen sortiert und an den Bühneneingang geleitet. Es gibt Getränke und Snacks, die Sieger werden von ihren Vereinskameraden mit Kränzen und Schleifen geschmückt und dann frenetisch bejubelt. Damit es schneller geht, muss man sich die Preise später an einem Schalter abholen. Trotzdem zieht sich die Ehrung immer über eine Stunde hin. Hier einfach mal paar Fotos, von E. Pohl auf der Sachsenseite.