TSV 1859 Wehrsdorf e.V.

„Das ist wie 10.000 Meter laufen und dabei Schach spielen.“
(Karin Schmalfeld, Silbermedaille World Games 2005)

Am 21./22.05.2016 fand die möglicherweise letzte Saxbo statt. Entsprechen hoch war das Interesse, wobei das WKZ ganz fest in tschechischer Hand war.
Überraschenderweise meinte es das Wetter ausgesprochen gut mit uns Freiluftsportlern. Angenehme Temperaturen, trockenes sonniges Wetter und eine grandiose Umgebung machten die Saxbo 2016, wie immer, zu einem herausragenden Erlebnis.
Traditionell legte der tschechische Arm des Organisationsteams die Strecken am Samstag. Und die hatten es in sich! Ich kann natürlich nur für die H40 sprechen, aber 6,2 km und 405 Höhenmeter sind an sich schon einmal Marken. Die Daten der restlichen Bahnen waren entsprechend respekteinflößend. Naturgemäß und offenbar typisch für tschechische Bahnleger standen die meisten Posten in/auf/an/neben/hinter Felsen in allen Formen und Größen. Da gab es die kleinen Steinchen von 1,5 Meter Höhe genauso wie die Felswände, die 20 – 30 Meter in die Höhe ragten. Die dichte Vegetation machte das Orientieren auch nicht einfacher, so dass im Wald zwischen den Felsen in erster Linie ratlose Sportlergesichter zu sehen waren. Zudem machte es kaum Sinn Wege zu benutzen. Entweder musste man extreme Umwege in Kauf zu nehmen oder die Wege endeten irgendwo im Nirgendwo oder im Schwarz der Felsen waren sie auf der Karte gar nicht erst zu erkennen. Aber geteiltes Leid ist ja bekanntlich auch halbes Leid.
Ein paar Wehrsdorfer Reckinnen und Recken ließen sich aber nicht abschrecken und traten am Samstag an. In der D12 schlug sich Nathalie wacker. Auch Bettina kämpfte sich durch die Felsen und erreichte letztlich einen guten fünften Platz. In der H14 belegten Phillipp und Niklas aus rein deutscher Sicht den zweiten und dritten Platz. International gesehen kamen sie auf guten mittleren Plätzen ins Ziel. Tobias musste sich leider den Felsen geschlagen geben. Herzlichen Glückwunsch an André, der in der H35 mit einer knappen Minute Vorsprung den ERSTEN Platz belegte. Martin erreichte in derselben Klasse auch noch eine Top-Ten-Platzierung. Nachdem Ludwig seine Postenbeschreibung verloren hatte, musste er sich wohl oder übel mit mir zusammentun, der zwischen den Felsen zwar nicht seine Beschreibung sondern nur die Orientierung verloren hatte. Gemeinsam schossen sie auf dem Weg zum dritten Posten einen kapitalen Bock, der den schon beachtlichen Höhenmetern noch einige hinzufügte. Aber aufgeben kam nie in Betracht! So gelang zumindest eine Platzierung und hier sei nur so viel verraten – es war nicht die letzte. In der H60 waren wir durch Hartmut Anders vertreten, der souverän auf Platz drei einlief. Schönes Amalia kämpfte sich in der HDR über immerhin vier Kilometer. Ihr gelang bei 72 Startern ein hervorragender 21. Platz mit nur 12 Minuten Rückstand zum Gewinner. Katharina startete in der Klasse P mit 62 Kontrahentinnen und Kontrahenten und kam schließlich auf einen respektablen 13. Platz ins Ziel.saxbo
Am Sonntag legte Klärchen noch einmal eine Schippe auf. Ich empfand es als ausgesprochen angenehm zur Abwechslung am Start mal schon völlig durchnässt zu sein und nicht zu frieren. Ebenso dachten wahrscheinlich auch die restlichen 13 Wehrsdorfer Athletinnen und Athleten. Mattuseks, Herrmanns, Hähnels, Gehsers Tobias und die beiden Schmidts traten (noch einmal) an. Die Bahndaten ähnelten denen vom Vortag. Allerdings war, zumindest in der H40, eine deutlich mildere Bahnlegung deutlich zu erkennen. Trotzdem blieben noch genügend Felsen und Löcher im Wald und ausreichend Höhemeter, die hohe Ansprüche an Orientierung und Laufleistung stellten.
Charlotte belegte in der D10 als zweitbeste Deutsche einen hervorragenden fünften Platz. Cathleen lief als drittbeste Deutsche auf einen guten Platz. Sylvia belegte im stark besetzten D45-Feld einen guten Mittelfeldplatz. Frederik gelang in der H10 ein ganz toller dritter Platz. Er war damit der beste Deutsche in seiner Altersklasse. Leopold machte es ihm in der H12 nach. Vale kam auf einem guten Mittelfeldplatz ist Ziel und auch Josef und Per kämpften sich tapfer über die schwere Strecke. Phillipp hatte am Sonntag hart zu kämpfen, gab aber nicht auf und legte wenigstens keinen Fehlstart hin! Tobias machte seinen Ausfall vom Vortag mit einem dritten Platz in der H16 mehr als wett, zumal zum Silberplatz nur winzige zwei Sekunden fehlten. Jakob musste sich leider dem schweren Gelände geschlagen geben. In der H40 lief es auch für Henning besser als am Vortag, was sich auch in einer weitaus besseren Platzierung widerspiegelt. Zudem blieb er souverän unter der magischen 2-Stunden-Grenze. Hähnels Ron wurde in der HDR guter 16ter. Manja konnte in der Klasse P auch einige Läufer und Läuferinnen hinter sich lassen.
Abschließend muss gesagt werden, dass die Saxbo wieder einmal ein absolutes Erlebnis war und sich der Start an beiden Tagen durchaus lohnt. Technisch und läuferisch anspruchsvoll in einer herrlichen Umgebung bei herrlichem Wetter. Das WKZ lag weder vom Start noch vom Ziel zu weit entfernt. Es wäre wirklich schade, sollte diese Veranstaltung so nicht mehr stattfinden. Allein die Informationsgewinnung auf den tschechischen OL-Seiten im Netz gestaltete sich zuweilen ein wenig hartleibig.

Henning