Es war eine Zitterpartie für die Ausrichter. Wettkampfleiter Bernd Kohlschmidt und Diethard Kundisch hatten mit ihrem Team in der Vorwoche alle Hände voll zu tun, um die Titelkämpfe überhaupt ausrichten zu können. Schnee- und Eisbruch nach einem heftigen Sturm hatten einen Großteil der Loipen rund um die Biathlon-Arena an der Grenze zu Tschechien unpassierbar gemacht. Die Waldflächen im Wettkampfgelände für Sonntag waren zunächst kaum betretbar. Doch dank vieler auch ehrenamtlicher Unterstützung konnten die Ausrichter wenige Tage vor den Deutschen Meisterschaften grünes Licht geben. Am Ende waren zwar nicht alle Loipen nutzbar, doch dank guter Bahnlegung fiel das kaum auf. Denn heraus kam ein auch technisch sehr anspruchsvolles Rennen auf verhältnismäßig kleinem Raum. Die vielen Überkreuzungen und Schmetterlinge wurden aber auch so manchem Läufer zum Verhängnis und es gab relativ viele Fehlstempel.

Bei dem von den Tschechen am Samstag ausgerichteten Bundesranglistenlauf, der auf dem Golfplatz in Cinovec etwas unter verwehten Loipen und tiefem Schnee litt, alle Loipen waren zugeschneit und verweht, so dass man mit Kompass auf der Luftlinie laufen musste. Die Posten kamen aber in kurzen Abständen und waren gut zu sehen im offenen Gelände.
Am Abend boten die Tschechen noch einen Nacht-Skore-OL-Sprint mit Massenstart an, wobei Andrea, Dietmar, Lars und Harry sich an dem Gewühl beteiligten.
Am Sonntag waren die Verhältnisse bei den Meisterschaften fast ideal. Dichter Nebel zu Beginn erschwerte die Orientierung zusätzlich, zudem hatten die vorn gestarteten Läufer doch mehr mit den schmalen, weichen Skispuren zu kämpfen. Mit der guten Mischung aus breiten und schmalen Loipen mit kurzen, knackigen Anstiegen konnten die Veranstalter wegen des Schneebruches und der strengen Vorgaben des Naturschutzes auf ein nur kleines Areal zurückgreifen. Durch sehr viele Kreuzungen und mindestens zwei Schmetterlinge pro Bahn wurden die Strecken aber interessant, schwierig unbd auch lang genug. Mit der D/H45 wurde eine Seniorenkategorie in den Meisterschaftsrang erhoben – mit Erfolg, wie die Beteiligung zeigte. Die H 45 war die stärkste Klasse.
Dietmar und Harry hatten sich ja in der Vorwoche bei ganz viel Schnee schon in Österreich am Achensee bzw. in Ramsau mit guten Ergebnissen auf die DM vorbereitet, und Dietmar ließ es sich auch nicht nehmen, an seinem Geburtstag am Sonntag anzutreten, was ihm mit dem 5. Platz auch sehr gut gelang. Hinzu kamen in Zinnwald Andrea, Lars, Gerd und Stefan. Da Stefan und Harry schon 1992 (sollte das wirklich soo lange her sein?) bei der Weltmeisterschaft in Frankreich in einer Klasse (HE) antraten, meldeten sie auch diesmal gemeinsam, aber in H 45.
Die besten Platzierungen erreichten Lars mit zwei Siegen (Herzlichen Glückwunsch!!) und Gerd mit dem 1. und 2. Platz in der deutschen Wertung. Dabei fehlten Gerd nur 24 Sekunden zur Goldmedaille. Das Ergebnis war auch möglich, weil er erstmalig seit fünf Jahren seine Ski eingebügelt hatte. Bei der erstmaligen Meisterschaft für H 45 verfehlte Harry die Bronzemedaille leider auch knapp.
Ergebnisse: Sprint-BRL DM-Lang
Lars H 35: 1. (gesamt 6.) 1. (9. gesamt) gesamt heißt mit den tschechischen Startern
Andrea D 45: 3. (gesamt 17.) 5. (17. gesamt)
Harry H 45: 4. (gesamt 6.) 4. (6. gesamt)
Stefan H 45: Schichtdienst 9. (16. gesamt)
Gerd H 55: 1. (4. gesamt) 2. (6. gesamt)
Dietmar H 55 8. (16. gesamt) 5. (10. gesamt)
Nachdem bisher alle Bundesveranstaltungen wieder wie geplant stattfinden konnten, geht die nationale Saison in knapp drei Wochen mit den Deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz und dem Bundesranglistenfinale im Harz zu Ende.
Toller, eindrucksvoller Bericht!
Glückwunsch an alle, super Leistungen, tolle Platzierungen!
Offensichtlich hat alles gehalten!
Vielen Dank auch für die sensationelle Arbeit im Hohwald!